Die Geschichte der schönsten Blume der Welt
Am 5. Juni ist Pfingstsonntag. In der Bibel erschien zu Pfingsten den Aposteln von Jesus Christus das erste Mal der Heilige Geist in Form von Flammen aus Feuer. Doch was hat dieses christliche Fest mit unserer Welt der Blumen zu tun? Wie Du Dir bereits denken kannst, geht es heute um die wunderschöne Pfingstrose. Wo sie herkommt, was sie mit Pfingsten zu tun hat und welche Heilkräfte sie hat, erfährst Du in diesem Blog.
Die Herkunft der Pfingstrose
Pfingstrosen sind bereits seit mehreren tausend Jahren bekannt und beliebt. Beheimatet sind die verschiedenen Arten in fast allen subtropischen Bergregionen, von Südeuropa über Kleinasien, den Kaukasus, Ostasien bis hin zur Westküste Nordamerikas.
Die bekanntesten Arten sind Stauden, deren oberirdischen Triebe im Winter absterben, so wie Arten, die Sträucher bilden und somit zum Teil verholzen. Die Ausgangsform für die meisten Züchtungen ist die sogenannte Gemeine Pfingstrose oder die Milchweiße Pfingstrose.
Die Pfingstrose in Asien
In der chinesischen Kultur werden die dort heimischen Strauch-Pfingstrosen bereits seit über tausend Jahren kultiviert. Bereits während der Song-Dynastie (916 – 1278 n. Chr.) gab es bereits 39 verschiedene Züchtungen.
Dort gilt bis heute die Pfingstrose als Symbol für Reichtum, Liebesglück und weibliche Erotik. Bis vor einigen hundert Jahren war sie außerdem ein Symbol des Kaisers.
Die Pfingstrose in Europa
Bereits in der Antike wurden Pfingstrosen als Gartenpflanzen kultiviert. Besonders die im Mittelmeerraum vorkommenden Korallen- und Gemeine Pfingstrosen wurden gepflegt. Den Siegeszug über die Alpen gelang der auch Päonie genannten Pflanze vor allem durch die Benediktinermönche. Ihr wird nämlich eine heilende Wirkung nachgesagt, wodurch sie von großem Interesse für Klöster und deren Kräuter- und Heilpflanzenanbau war. Aus diesem Grund wird die Blume manchmal auch als Benediktinerrose bezeichnet. Von den Klöstern gelangte sie anschließend in die Bauerngärten, wo sie sich aufgrund ihrer Schönheit, aber auch ihrer Anspruchslosigkeit und Langlebigkeit großer Beliebtheit erfreute.
In Europa steht diese Blume besonders für Heil, Geborgenheit und auch mütterliche Liebe. Diese Assoziation rührt zum Teil von der heilenden Wirkung der Blume sowie ihrem hohen Stellenwert in der christlichen Kirche.
Die Pfingstrose in der griechischen Mythologie und der christlichen Kirche
Der botanische, lateinische Gattungsname der Pfingstrose lautet Paeonia. Dieser ist zurückzuführen auf das griechische Wort „paionia“, welches für den aus der griechischen Mythologie stammenden Götterarzt Paian steht. Dieser heilte nach einer Sage den Gott der Unterwelt Pluton, der von Herakles (der griechische Name für Herkules) verwundet worden war. Auch der bekannte römische Dichter Vergil (das große Vorbild von Dante Alighieri, dem Schöpfer der „göttlichen Komödie“), beschrieb in seinen Dichtungen die göttliche und heilende Wirkung der Paeonie.
Der Name der Pfingstrose geht in der christlichen Mythologie auf folgende Geschichte zurück:
Jesus lernte auf seiner Reise durch Galiläa eine Frau namens Magdalena, oder manchmal auch Ruth genannt, kennen. Sie wollte seine Jüngerin werden, war aber durch ihre Kinder an einen Ort gebunden. Nach drei Tagen verließ Jesus sie wieder.
Als eines Tages ein Jünger Jesu wieder dort vorbeikam, erzählte er von der Kreuzigung Jesu. Magdalena ging in ihren Rosengarten und weinte vor Trauer.
Als Tage später ein weiterer Jünger an dem Haus vorbeikam, erzählte dieser, dass Jesus auferstanden und in den Himmel aufgestiegen sei. Als Magdalena daraufhin in ihren Rosengarten ging, war sie erstaunt: Überall blühten wunderschöne, opulente Rosen, doch diese hatten keine Dornen.
Das waren die ersten Pfingstrosen.
Die Frau dachte sich: „Gott hat die Dornen fortgenommen und das Leid in Freude verwandelt“.
Nur Gott könne Dornen von den Rosensträuchern wegnehmen, seinen Sohn von den Toten auferwecken und den Menschen nach dem Tod das ewige Leben schenken.
Die Pfingstrose als Heilpflanze
Bereits seit der Antike wird die Pfingstrose auch als Heilpflanze verwendet. Ihre Inhaltsstoffe gelten als antibakteriell, gefäßverengend, blutdruckerhöhend, krampflösend und entzündungshemmend. Durch die vielen enthaltenden Wirkstoffe werden in der traditionellen chinesischen Medizin die Pflanzenteile der Päonie seit über 1200 Jahren verwendet. Aus der westlichen Medizin ist sie hingegen ganz verschwunden. Das liegt auch daran, dass alle verwertbaren Teile der Blume leicht toxisch wirken. Ein weiterer, simpler, aber schwerwiegender Grund: Die Wirksamkeit der Pfingstrose in der Medizin ist in keinem der Anwendungsbereiche wissenschaftlich belegbar. Heute werden Pfingstrosen lediglich noch in der Homöopathie eingesetzt.
Wie Du siehst, ist die Pfingstrose eine vielseitige Blume, die seit jeher Menschen begeistert hat und auch heute zählen sie viele Menschen zu ihren Lieblingsblumen. Einige Gründe, wieso wir die Päonie lieben, haben wir Dir hier aufgelistet. Doch jetzt reicht es mit der Theorie, denn wie heißt es so schön: Probieren geht über Studieren! Überzeuge Dich selbst davon, weshalb diese Pflanze schon seit über 2000 Jahren kultiviert und geschätzt wird.
Bis zum nächsten Ausflug in die Welt der Blumen.
Eure Bloomies